TU Darmstadt würdigt Freiheitskämpfer Friedrich Ludwig Weidig

18.02.2021

Zu Ehren des 230. Geburtstages des hessischen Freiheitskämpfers benennt die TU Darmstadt an historischer Stätte einen Friedrich-Ludwig-Weidig-Saal in der Rundeturmstraße.

Kanzler Dr. Manfred Efinger enthüllt die Plakete, die zur Würdigung von Friedrich Ludwig Weidig am Saal angebracht ist.

Am 15. Februar 2021 jährte sich der Geburtstag von Friedrich Ludwig Weidig zum 230. Mal. Dies nahm die TU Darmstadt zum Anlass, einen ihrer großen Besprechungsräume nach ihm zu benennen. Auch die Wahl des Raumes fiel nicht schwer: Er liegt in der Rundeturmstraße 10, dieser Ort ist eng mit Friedrich Ludwig Weidigs Geschichte verknüpft.

Weidig war im frühen 19. Jahrhundert ein Kämpfer für mehr Bürger- und Freiheitsrechte und für mehr Liberalität im damals sehr rückständigen Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Zusammen mit Georg Büchner (1813-1837) verfasste, druckte und verbreitete er den „Hessischen Landboten“ im Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Für seinen Kampf wurde Weidig verhaftet und im Juni 1835 ins Arresthaus nach Darmstadt verlegt. Während der Haft wurde er vom Untersuchungsrichter Konrad Georgi schwer misshandelt. Am 23. Februar 1837 nahm Weidig – vermutlich auch durch die Nachricht über den Tod seines Freundes Georg Büchner ausgelöst – sich das Leben.

Das zwischen 1832 und 1834 von Franz Heger beim „Runden Turm“ (das war das historisch ältere Gefängnis der Stadt) neu erbaute Arresthaus in Darmstadt befand sich auf dem Gelände, wo heute die Gebäude Rundeturmstraße 10 und 12 sowie das Fraunhofer IGD stehen. Teile des später erbauten Frauengefängnisses befanden sich an der Stelle, wo heute das Gebäude Rundeturmstrasse 10 steht. Direkt nebenan finden sich noch heute Reste der Gefängnismauer, welche die TU Darmstadt derzeit saniert und im Anschluss auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen möchte.

Eine Würdigung Friedrich Ludwig Weidigs an dieser Stelle ist übrigens nicht neu: Ein Teilabschnitt der heutigen Erich-Ollenhauer-Promenade hieß in den frühen 1960iger Jahren kurzzeitig Weidigweg.

Sch/K/pb