Wie wir mit Wasser umgehen, ist essentiell und eine Herausforderung, mit der wir auch in Darmstadt direkt konfrontiert sind – von langen Trockenperioden, bis hin zu heftigen Starkregenereignissen. Als technische Universität kommt der TU Darmstadt eine besondere Verantwortung zu, der sie mit ihrem wegweisenden Wasserbewirtschaftungskonzept auf dem Campus Lichtwiese erfolgreich begegnet.

Nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung am Campus Lichtwiese

Ziel der Maßnahme

Die TU Darmstadt beabsichtigt, für die Gesamtanlage Campus Lichtwiese ein effektives und intelligentes System zur Regenwasserbewirtschaftung zu etablieren. Nahezu 100 % des anfallenden Niederschlags aus den Liegenschaften und Außenanlagen sollen am Standort aufgefangen werden und vor Ort versickern. Im Rahmen eines Grundwassermanagements kommt ein Teil des Regenwassers ressourcenschonend als Brauchwasser direkt vor Ort zum Einsatz.

Naturbasierte Maßnahme im Landschaftsraum Lichtwiese

Die Art der Wassergewinnung entspricht einer sogenannten naturbasierten Maßnahme, die auf der Nutzung natürlicher Prozesse und Eigenschaften von Ökosystemen basiert. Mit dem Einsatz der Anlage sollen auch relevante gesellschaftliche Herausforderungen wissenschaftlich erforscht und somit ein Mehrgewinn an ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Belangen generiert werden. Dies betrifft vor allen Dingen den fortschreitenden Klimawandel mit all seinen Konsequenzen wie Starkregenereignisse (Überflutungen), Trockenheit und Hitze (Wassermangel) sowie den Verlust der biologischen Artenielfalt.

Erfahren Sie mehr über das Projekt!

Schematisch vereinfachte Darstellung des Regenwasserbewirtschaftungskonzepts am Campus Lichtwiese.
Schematisch vereinfachte Darstellung des Regenwasserbewirtschaftungskonzepts am Campus Lichtwiese.

Konzeptbeschreibung der Anlage

Umsetzung und Funktion der Anlage

Um die Regenwasserbewirtschaftungsanlage der TU zukünftig maximal effizient zu nutzen, wurde die bereits bestehende Anlage ausgebaut, modernisiert und technisch angepasst. Eine bereits existierende Versickerungsmulde wurde durch zwei weitere ergänzt, die bestehenden Rückhaltebecken sowie ein Stauraumkanal saniert und in Betrieb genommen. Zusätzlich wurde eine Flutmulde für den Schutz der Anrainer angelegt.

Das System funktioniert denkbar einfach: Anfallendes Regenwasser wird auf dem gesamten Campusgelände gesammelt und auf die Versickerungsflächen geleitet. Dort sickert es langsam in den Boden, wird auf natürliche Weise gefiltert und reichert das Grundwasser an.

Über 22 Brunnen kann das gereinigte Wasser dann entnommen, geringfügig aufbereitet und in das Brauchwassernetz am Campus eingespeist werden. Dort kann es vielseitig genutzt werden, zum Beispiel zum Gießen, für Toilettenspülungen oder für die technische Kühlung. Ein intelligentes Mess- und Monitoringsystem sorgt dabei für eine konstante Überwachung des Grundwasserspiegels, um sicherzustellen, dass dieser stabil bleibt und nicht zu viel Wasser hinzugefügt oder entnommen wird.

Was ist das besondere an der Anlage der TU?

Die Regenwasserbewirtschaftungsanlage der TU Darmstadt zeichnet sich durch ihre Einfachheit, hohe Effizienz und konsequente Nachhaltigkeit aus. Insbesondere steht der Invest in eine solche Gesamtanlage in einem enorm guten Verhältnis zum anvisierten Ergebnis und Betrieb.

Mit der Sammlung von Regenwasser von Dächern und Gelände werden nicht nur große Mengen an Trinkwasser für den Betrieb des Campus gespart, sondern auch hohe Kosten für Energie und Aufbereitung.

Zudem gehen die Vorteile weit über das Sparen hinaus: Das System stabilisiert den lokalen Grundwasserspiegel, reduziert mögliche Überflutungen auf ein Minimum und schafft ein besseres Mikroklima für Menschen, Pflanzen und Tiere auf dem Campus. Ein zukunftsweisendes Konzept, das zeigt, das nachhaltiges Wassermanagement nicht hoch komplex und teuer sein muss.

Wieviel Trinkwasser kann eingespart werden?

Es können bis zu 150.000 m³ Regenwasser pro Jahr am Standort nutzbar gemacht werden. Das entspricht der 2,5-fachen Menge des bisher maximal verfügbaren Brauchwassers.

Durch leistungsstarke Pumpen können bei Regen bis zu 100 Liter Wasser pro Sekunde auf die Versickerungsflächen gepumpt werden.

Jeder gewonnene Liter Regenwasser substituiert die gleiche Menge, die aus dem Trinkwasser-Einzugsbereich im hessischen Ried dafür entnommen werden müsste – eine Entlastung für die gesamte Region.

Die erweiterte Anlage bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Sie trägt nicht nur zur Entlastung des städtischen Kanalsystems bei und so auch zum Überflutungsschutz vor Ort bzw. innerstädtisch, sondern fördert auch gezielt die Grundwasserneubildung. Ein weiterer positiver Effekt ist die Verbesserung des Mikroklimas auf dem Campus und im umliegenden Naherholungsgebiet der Lichtwiese.

Ökonomisch betrachtet führt das Projekt zu einer Substitution von Trinkwasser durch die Nutzung von Brauchwasser, was eine erhebliche Kostenersparnis bei Wasserverbrauch und Abwassergebühren zur Folge hat.

Ein besonders zukunftsweisender Aspekt ist die wissenschaftliche Begleitung durch die Forschungsgruppe Hydrogeologie der TU Darmstadt. Diese forscht zur künstlichen Grundwasseranreicherung – einem zentralen Baustein, um weltweite Trinkwasservorräte zu generieren und auch in Zukunft zu sichern. Lesen Sie hier das Interview mit Prof. Christoph Schüth zum Begleitprojekt nach. (wird in neuem Tab geöffnet)

Anhaltende Trockenphasen, erhöhte Hitzebelastung und punktuelle Starkregenereignisse oder Dauerregen, aber auch – noch nicht vorhandene – das Trinkwasser betreffende, regionale Engpässe sind hier besonders zu nennen. Insbesondere durch das Zurückhalten des Regenwassers vor Ort kann das städtische Kanalsystem entlastet und zum Überflutungsschutz in Darmstadt beitragen. Die Nutzung des Brauchwassers entlastet bereits jetzt die lokale Trinkwasserversorgung.

In einem ersten Schritt wurde die bestehende Brauchwasseranlage erweitert. Zwei weitere Versickerungsmulden sowie eine Flutmulde wurden im Gelände hergestellt. Auch die bestehenden Retentionsbecken wurden für den Überflutungsschutz saniert und ein ehemaliger Stauraumkanal zur Sammlung reaktiviert. In die Versickerungsmulden wurden 22 Einzelbrunnen gebohrt, durch die das natürlich gefilterte Wasser entnommen werden kann. Diese erweiterte Regenwasseranlage ist bereits in Betrieb.

Darüber hinaus sind weitere Vorhaben geplant, die schrittweise umgesetzt werden. Dazu gehören weitere gezielte bauliche Maßnahmen für einen besseren Überflutungsschutz der umliegenden Wohnbebauung sowie der Lehr-, Lern- und Forschungsgebäude. Die Infrastruktur des Brauchwassernetzes soll weiter ausgebaut und im Hinblick auf einen effizienteren Betrieb optimiert werden. Im Rahmen der Infrastruktur- und Grünplanung sollen möglichst Flächen entsiegelt bzw. bei Neubauten versickerungsfähig ausgebildet werden. Beispielsweise wurden in einem Infrastrukturprojekt kürzlich zwei der vier Spuren der Zufahrtsstraße zum Campus Lichtwiese zurückgebaut (wird in neuem Tab geöffnet) und die enstiegelten Flächen begrünt. Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Retentionsdächer werden, wo möglich, nachgerüstet und bei allen neuen Bau- und Sanierungsprojekten geprüft und – wo möglich – umgesetzt.

Wie wird die Kanalisation entlastet?

Die Umleitung des Regenwassers auf die Sickerfelder verhindert den Abfluss in die Darmstädter Kanalisation insbesondere bei Starkregenereignissen.

In der Vergangenheit gab es in der Darmstädter Innenstadt bereits herausgedrückte Kanaldeckel und lokal überflutete Bereiche, z.B. am zentral gelegenen Einkaufszentrum „Luisencenter“. Die Maßnahme der TU Darmstadt ist ein Baustein in einer Reihe von Vorkehrungen, die solche Umweltschäden in Zukunft verhindern sollen.

Alle Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt, aber z.B. auch alle Versorgungs- und Infrastrukturmaßnahmen – jetzt und auch in Zukunft – mitgedacht werden. Das geht von Baulogistik über Leitungsführung, Energieströme bis zur Berücksichtung des ÖPNV oder das Bauen im laufenden Betrieb. Es erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt in der schnittstellenübergreifenden Zusammenarbeit an der Universität und darüber hinaus. Die Bauautonomie der TU bietet dafür hervorragende Rahmenbedingungen. Nichtzuletzt müssen aber auch die finanziellen Mittel zur rechten Zeit zur Verfügung stehen.

Die (Bau-)Autonomie hat der TU auch bei diesem Projekt bestmögliche Rahmenbdingungen für die Umsetzung geboten. Mehr zum Thema via Klick auf das Bild.
Die (Bau-)Autonomie hat der TU auch bei diesem Projekt bestmögliche Rahmenbdingungen für die Umsetzung geboten. Mehr zum Thema via Klick auf das Bild.
Die Regenwasserbewirtschaftungsanlage zahlt auf die globalen Ziele 3,6, 9, 11 und 13 für nachhaltige Entwicklung ein.
Die Regenwasserbewirtschaftungsanlage zahlt auf die globalen Ziele 3,6, 9, 11 und 13 für nachhaltige Entwicklung ein.

Ja, die Maßnahmen der TU Darmstadt sind eng mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (wird in neuem Tab geöffnet) (Sustainable Development Goals, SDGs) sowie der deutschen und hessischen Nachhaltigkeitsstrategie verbunden. Das Projekt trägt insbesondere zu folgenden Transformationsbereichen bei: Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende, Schadstofffreie Umwelt (SDGs 3, 6, 9, 11, 13)

Die Anlage ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Infrastruktur. Sie nutzt natürliche Prozesse zur Wasseraufbereitung, dient dem Überflutungsschutz und mildert die Folgen von Trockenheit und Hitze ab. Zudem trägt die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die Substitution von Trinkwasser zur Anpassung an den Klimawandel bei.

Die Maßnahme dient auch der Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Sinne einer lebenswerten und menschengerechten Umwelt. Das Gebiet Lichtwiese dient nicht nur als Universitätscampus, sondern ist auch ein wichtiger Ort der Naherholung für alle Bürger:innen. Die positiven Effekte auf das Mikroklima fördern somit das Wohlergehen aller Menschen auf dem der Lichtwiese und in der näheren Umgebung.

Darüber hinaus ist das Projekt durch die Nutzung des Niederschlagswassers ein wichtiger Baustein für eine verbesserte Kreislaufwirtschaft.

Erneute Auszeichnung für die Regenwasserbewirtschaftung: der DWA-Klimapreis 2025 für die TU Darmstadt.
Erneute Auszeichnung für die Regenwasserbewirtschaftung: der DWA-Klimapreis 2025 für die TU Darmstadt.

Am 15. September 2025 erhielt die TU Darmstadt den Klimapreis 2025 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirschaft, Abwasser und Abfall e. V. verliehen. Im Juli 2023 wurde die Regenwasserbewirtschaftung des Campus Lichtwiese in der Kategorie „Grün-blaue Infrastruktur“ mit dem Hessischen Staatspreis für Architektur und Städtebau ausgezeichnet. Im gleichen Jahr stand das Projekt zudem auf der Shortlist des Deutschen Städtebaupreises 2023 für den Sonderpreis „Klimaanpassung gestalten“. Darüber hinaus wurde das Projekt vom Umweltbundesamt als beispielhaft anerkannt und in die Tatenbank aufgenommen. Diese Auszeichnungen unterstreichen die Vorbildfunktion und gute Übertragbarkeit des Projektes und seine Bedeutung für eine klimaresiliente Entwicklung.

DWA-Klimapreis 2025 für die TU Darmstadt (wird in neuem Tab geöffnet)
(Meldung vom 16.09.2025)

Hessischer Staatspreis für die nachhaltige Entwicklung des Campus Lichtwiese (wird in neuem Tab geöffnet)
(Meldung vom 17.07.2023)

zum Eintrag in der Tatenbank des Umweltbundesamtes (UBA):
Regenwasserbewirtschaftungsanlage für die nachhaltige Wassernutzung (wird in neuem Tab geöffnet)

Bild: Bastian Habbel

Historie

Bereits seit 1993 hat die TU Darmstadt eine Brauch-wasseranlage, doch das System war in die Jahre gekommen und ineffizient. Deshalb wurde 2018 ein neues, umfassenderes System geplant. Die Bauphase begann 2021 und es entstand in 1,5 Jahren die aktuelle Anlage.

Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Das Konzept fördert die Grundwasserneubildung, in dem es künstlich angereichert wird. Es wird primär Regenwasser gesammelt und gezielt versickert. Über eine Galerie von Brunnen wird dann dieses natürlich gefilterte Regenwasser entnommen, das sich im oberen Grundwasserleiter angesammelt hat. Ein kontinuierliches Grundwassermonitoring stellt sicher, dass der Grundwasserpegel im Rahmen eines definierten Schwankungsbereichs bleibt und keine negativen Auswirkungen auf den natürlichen Grundwasserspiegel entstehen. Gleichzeitig wird auch sichergestellt, dass die Gebiete um die Lichtwiese nicht durch zu einen zu hohen Grundwasserspiegel belastet werden.

Am Campus Lichtwiese befinden sich 52 Gebäude, in denen die verschiedenen Fachbereiche untergebracht sind, z.B. die Organische und die Physikalische Chemie, der Maschinenbau und das Bauingenieurwesen. Die Mehrheit der Gebäude wird mit Brauchwasser versorgt. Daüber hinaus sind aber auch zentrale Einrichtungen wie das Hochschulstadion, das Entsorgungszentrum oder die Mensa angeschlossen. Im Zuge von Neubauten wird ein Anschluss grundsätzlich vorgesehen.

Alle Wasserhähne (Entnahmestellen) und Leitungen, die an das Brauchwassersystem angeschlossen sind, tragen eine Kennzeichnung. Auf den Rohrleitungen weisen Banderolen mit der Aufschrift „Brauchwasser“ hin, an den Entnahmestellen befinden sich Schilder mit „Brauchwasser – Kein Trinkwasser“.

Absolut wichtig ist, dass Schmutz- und Regen-/Drainagewasser strikt getrennt bleiben. Benzin, Öl, Bauschutt oder sonstige schädliche Stoffe sollten unter keinen Umständen in die Gullys gelangen, da diese an die Regen- und Drainagewasserkanalisation angeschlossen sind und die Brauchwasseranlage beschädigen bzw. das Niederschlagswasser verunreinigen können. Da mit einer natürlichen Filterung gearbeitet wird, kann verunreinigtes Wasser keinefalls auf die Sickerflächen gepumpt werden. Störfälle oder Verunreinigungen sollen bitte unverzüglich dem Dezernat V F gemeldet werden.

zum Störmeldeformular des Technischen Betriebs (TU-ID benötigt) (wird in neuem Tab geöffnet)

Zahlen & Fakten zum Bauprojekt

150.000 m³ Wasser – wieviel ist das?

Bei maximaler Auslastung auf das ganze Jahr gesehen, entspricht die Wassermenge etwa 60 gefüllten olympischen Schwimmbecken. Oder anders gesagt: Pro Tag deckt die Menge den durchschnittlichen Bedarf* von rd. 1.000.000 Menschen in Deutschland.
*Quelle: BDEW

Gut für's Mikroklima und die Biodiversität: die extensive Dachbegrünung auf dem Gebäude des Studierendenzentrums am Campus Botanischer Garten.
Gut für's Mikroklima und die Biodiversität: die extensive Dachbegrünung auf dem Gebäude des Studierendenzentrums am Campus Botanischer Garten.

Dachbegrünung

Zur Verringerung des Niederschlagsabflusses tragen Dachbegrünungen dazu bei, das Regenwasser aufzunehmen bis eine maximale Wassersättigung des saugfähigen Dachaufbaus erreicht ist. Erst danach setzt der Wasserabfluss ein.

Darüber hinaus kann durch gezielte Bewässerung dieser Gründächer mittels des gewonnenen Brauchwassers an trockenen und heißen Tagen das Wachstum der Begrünungen und auch die Verdunstungsfläche insgesamt erhöht werden, was besonders in heißeren Sommerperioden für Abkühlung an der Lichtwiese sorgt. Eine spezielle Form von Dachbegrünungen, sogenannte Retentionsgründächer, haben außerdem den Vorteil, dass eingebaute Schichten aus Kunststoffelementen ein zusätzliches Speichervolumen für das Niederschlagswasser schaffen.

Trinkwasserbrunnen

Um auf die zunehmenden Hitzebelastungen zu reagieren und die Aufenthaltsqualität zu steigern, hat die TU Darmstadt Trinkwasserbrunnen auf dem Campus Lichtwiese in Betrieb genommen. Diese bieten allen die sich auf dem Campus aufhalten, kostenlosen Zugang zu frischem Trinkwasser. Dies stellt eine simple, aber wirkungsvolle Maßnahme für Wohlbefinden und Hitzeprävention dar, die insbesondere in heißen Sommermonaten genutzt wird.

Die beiden Brunnen befinden sich an zentralen Standorten: einer vor dem Gebäude des Fachbereichs Architektur, der andere vor dem des Maschinenbaus. Die Initiative geht auf ein bottom-up-Projekt einer studentischen Hilfskraft des Büros für Nachhhaltigkeit zurück und ist ein gutes Beispiel für nachhaltige und klimafreundliche Projekte am Campus. Von der Campus-Community und den Bürger:innen werden die Brunnen sehr gut angenommen, wie auch die Zahlen zeigen: Allein am ersten Brunnen wurden im ersten Sommer durchschnittlich 132 Liter Wasser pro Tag entnommen.

Trinkbrunnen am Fachbereich Architektur (wird in neuem Tab geöffnet)
Trinkbrunnen am Fachbereich Maschinenbau (wird in neuem Tab geöffnet)

Nachhaltiges Bauen

Für alle Neubauten am Campus Lichtwiese ist vorgesehen, Dachbegrünungen mit einzuplanen. Bestehende Gebäude werden nach Möglichkeit ebenfalls begrünt. Hierbei müssen aber u.a. auch statische Gegebenheiten berücksichtigt werden. Alle Gebäude sollen möglichst an die Regenwasserbewirtschaftungsanlage angeschlossen werden.

Wissenschaftliche Begleitung und Forschung

Der Bau der gesamten Anlage wurde vom Dezernat V – Baumanagement und Technischer Betrieb der TU Darmstadt konzipiert und die Umsetzung fachlich begleitet. Der Technische Betrieb hat wesentlich zur Realisierung des Projektes beigetragen und verantwortet den laufenden Betrieb.

Ebenfalls am Projekt beteiligt ist das Fachgebiet Hydrogeologie (wird in neuem Tab geöffnet) vom Fachbereich Angewandte GeowissenschaftenFachbereich Angewandte Geowissenschaften (wird in neuem Tab geöffnet), um das Projekt Regenwasserbewirtschaftung wissenschaftlich zu begleiten. Die Forschungsgruppe, geleitet von Professor Christoph Schüth, nutzt die Anlage als Reallabor, um die künstliche Grundwasseranreicherung genauer zu erforschen. Dafür werden kontinuierlich Daten zur Wasserqualität und zum Grundwasserspiegel gesammelt. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen der Grundlagenforschung zur Trinkwassergenerierung für den globalen Einsatz der Technologie.

Wie geht es weiter?

Das Projekt wird schrittweise ausgebaut und optimiert. Dabei soll der Campus noch resilienter gegen drohende Klimafolgen werden. Neben weiteren Maßnahmen zu Überflutungsschutz, Entsiegelung oder Begrünung richtet sich der Fokus zunehmend auch auf den Campus Stadtmitte und das Thema „Schwammstadt“.