Deutliches Gehaltsplus für Beschäftigte

Tarifabschluss an der TU Darmstadt

25.03.2024

Der neue Tarifvertrag der TU Darmstadt ist unter Dach und Fach: Nach zwei Verhandlungsrunden haben sich die Universität und die Gewerkschaften ver.di und GEW auf ein mehrstufiges Paket mit deutlichen Gehaltssteigerungen verständigt. Die Vereinbarung lehnt sich an den kürzlich erzielten Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst in Hessen an.

„Die Tarifvereinbarung ist ein gutes Ergebnis“, erklärte der Kanzler der TU Darmstadt, Dr. Martin Lommel. „Sie wird den berechtigten Interessen unserer Beschäftigten nach einem spürbaren Einkommenszuwachs gerecht. Der Tarifabschluss trägt dazu bei, dass die TU Darmstadt eine sehr attraktive Arbeitsgeberin bleibt. Gleichzeitig sind die Steigerungen durch den laufenden Hochschulpakt noch nicht gedeckt. Hier müssen wir gemeinsam mit dem Land nach Lösungen suchen, um nicht in eine finanzielle Unterdeckung zu gelangen.“

Der neue Tarifvertrag, der auch auf Beamt:innen übertragen werden soll, sieht für die Beschäftigten der TU Darmstadt in diesem und nächstem Jahr Gehaltssteigerungen in mehreren Schritten vor: Im Mai, Juli und November 2024 wird eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von jeweils 1.000 Euro ausgezahlt. Zum 1. Februar 2025 steigt dann der Sockelbetrag für alle Gehaltsgruppen um 200 Euro, das entspricht einem durchschnittlichen Plus von etwa 4,8 Prozent. Zum 1. August 2025 folgt eine weitere Tariferhöhung um 5,5 Prozent. Das Landesticket Hessen wird bis Ende 2026 garantiert. Um besonders qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten, werden die Konditionen für Zulagen weiter flexibilisiert. Das gilt auch für alle Auszubildende, die ab dem 1. August 2024 eine monatliche Zulage in Höhe von 200 Euro erhalten.

Nach Abschluss der Tarifrunde wird das Land Hessen mit den Gewerkschaften über eine Anpassung der Entgeltordnung verhandeln. Hierzu will die TU Darmstadt eigene Impulse zur Stärkung der Bedeutung der Lehre einbringen: Neben der Berufsgruppe „Beschäftigte in der Forschung“ soll eine Berufsgruppe „Beschäftigte in der Lehre der TU Darmstadt“ aufgenommen werden. Die Entgeltordnung soll zudem für die Berufsgruppe der Meisterinnen und Meister angepasst werden.

Plus für studentische Beschäftigte und Auszubildende

Für studentische Beschäftigte an der TU Darmstadt werden die Vergütungssätze angehoben – sie steigen in der unteren Stufe von derzeit 12,48 Euro pro Arbeitsstunde ab Sommersemester 2024 auf 13,46 Euro und ab 2025 um weitere 5,5 Prozent auf 14,20 Euro. In der höheren Stufe beträgt der Stundensatz demnächst 15,15 Euro und ab kommendem Jahr 15,99 Euro. Das Entgelt für Auszubildende wird zum 1. Februar 2025 um 100 Euro, zum 1. August 2025 um weitere 50 Euro angehoben.

Hintergrund: Eigener Tarifvertrag der TU Darmstadt

Die Übertragung der Dienstherrneigenschaft zum 1. Januar 2010 ist Teil des vom hessischen Landtag beschlossenen TUD-Gesetzes. Damit hat die Universität die Verantwortung für die Beschäftigungsverhältnisse ihrer Mitarbeiterenden übernommen. Seither prüft und verhandelt die TU Darmstadt mit den Gewerkschaften, ob die im Land Hessen getroffenen tarifvertraglichen Regelungen für die TU-Beschäftigten gut passen oder abweichende Regelungen von Vorteil sind. Das ist nur möglich, wenn die Tarifverträge in Gänze in den Blick genommen und mit den Gewerkschaften verhandelt werden. Das ist auch ein wesentliches Motiv für das Land Hessen, nicht automatisch den von der Tarifgemeinschaft der Länder vereinbarten Tarifvertrag (TV-L) zu übernehmen.

So wurde es an der TU Darmstadt beispielsweise erreicht, den Beschäftigten eine erhöhte Corona-Sonderzahlung in den unteren Entgeltgruppen auszuzahlen und gleichzeitig die Möglichkeit einer Entgeltumwandlung für den Erwerb eines Leasing-Rades zu eröffnen. Hierdurch ist die TU Darmstadt deutschlandweit Vorreiterin und Impulsgeberin für den TV-L. In der nun beendeten Tarifrunde wurde vereinbart, den Anspruch auf Elterntage auf die sorgeberechtigten Angehörigen, sowie Partner:innen, die in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben, auszuweiten.

feu