Kommunikativ & verbindend – das war der Tag der Nachhaltigkeit 2024
Austauschen, vernetzen, einander besser verstehen: Wie wir gemeinsam Zukunft besser gestalten
07.11.2024 von tbe/cbr/hri
Am 31. Oktober 2024 fand an der Technischen Universität Darmstadt der Tag der Nachhaltigkeit unter dem Motto „Common Ground – Verständigung für eine nachhaltige Zukunft“ statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Fragen: „Sind wir uns einig? Wie sprechen wir über unsere nachhaltige Zukunft? Wie kommen wir zu einem Wofür statt Wogegen?“ Ein Nachbericht.

Drei Hochschulen, eine gemeinsame Perspektive
Die Grußworte von Prof. Peter Pelz, Vizepräsident für Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Infrastruktur der TU Darmstadt drehten sich rund um die Kernfrage: „Einfach oder Zukunft?“ und machten sogleich deutlich, dass der Weg nach vorn kein leichter ist. Dennoch sei es unerlässlich, diesen ungleich herausfordernden Weg zu gehen: „Sind wir bereit Suffizienz zu ertragen?“, fragte er provokant. Für Pelz heißt „Common Ground“ zu fragen: „Was wollen wir uns leisten?“ und: „Was ist uns wichtig?“
Daran anknüpfend ging es um die Frage, was die drei Hochschulen verändern würden, gäbe es einen Wunsch frei, nachhaltige Entwicklung bestmöglich zu fördern. Prof. Dr. Michael Vilain, Vizepräsident für Forschung und Internationales an der Evangelischen Hochschule Darmstadt: „Ich wünsche mir Diskursräume, in denen wir verhandeln können, was wir gemeinsam schaffen können. Daraus sollte sich eine Haltung entwickeln, mit der es möglich ist, gesellschaftliche Widersprüche zu gestalten, es aber auch zu ertragen, wenn sie nicht gestaltbar sind.“ Prof. Dr. Nicole Sänger, Vizepräsidentin für Forschung und nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Darmstadt betonte die Relevanz von mehr inter- und transdisziplinäre Lehr- und Lernformaten.
Geben Sie uns Feedback!
Was fanden Sie gut? Was vielleicht nicht so gut? Wovon möchten Sie im nächsten Jahr mehr und was hat eventuell gefehlt? (wird in neuem Tab geöffnet) Ihr Feedback zum Tag der Nachhaltigkeit 2024


Rund 200 Teilnehmende ergriffen die Gelegenheit, um sich über eine Vielzahl nachhaltiger Initiativen und Projekte zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Der Markt bot eine breite Palette an Infoständen: Von den Hochschulen, Darmstädter Leihläden, über studentische Förderstellen wie den (wird in neuem Tab geöffnet) bis hin zur Hochschulgruppe Nachhaltigkeit. Der Markt war ein Ort des Austauschs – nicht nur für die „grüne Bubble“, sondern auch für viele Interessierte, die sich erstmals intensiver mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzten. In Liegestühlen, bei entspannter Musik und kulinarisch versorgt fanden viele Besucher:innen Raum für Gespräche und Inspiration. World University Service
Ausstellung im DELTA-Forum
Parallel dazu fand im Außenraum die „Delta EXPO“ statt, die Inhalte des Projekts (wird in neuem Tab geöffnet) präsentierte. Sie stellte die Energiewende als soziale und technische Herausforderung dar bot somit zusätzliche Einblicke und Inspirationen über das Reallabor zur Energiewende hinaus. Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung (DELTA)
Nachhaltiger Neuzugang in der Bibliothek
Passend zum Thema wurde das neue (wird in neuem Tab geöffnet) eröffnet, das nun dauerhaft am Standort Lichtwiese zum Abgeben und Mitnehmen einlädt. Das Regal bietet die Möglichkeit, ungenutzte Gegenstände zu tauschen und so Ressourcen zu schonen. Tauschregal der Universiäts- und Landesbibliotehk (ULB)
Special Guests: Keynotespeaker:innen Maren Urner & Dennis Eversberg
Interaktiver Dialog: Kommunikation für eine nachhaltige Zukunft
Highlight des Tages war die interaktive Keynote der Expert:innen Prof. Maren Urner (FH Münster, Neurowissenschaftlerin) und Prof. Dennis Eversberg (Goethe-Universität Frankfurt, Umweltsoziologe), die am Abend rund 80 Teilnehmerinnen anzog. Unter dem Titel „Wie polarisiert ist unsere Gesellschaft wirklich? Und welche Art der Kommunikation braucht es, um Kompromisse zu finden?“ nahmen die beiden Speaker:innen das Publikum mit auf eine spannende Reise durch die gesellschaftlichen und kommunikativen Gräben, die uns bei der Diskussion über eine nachhaltige Zukunft trennen. Dabei wurde eine kontroverse Diskussion geführt, in der die Herausforderungen und Stellschrauben deutlich wurden, die für eine nachhaltige Transformation nötig sind.
Konflikte ernst nehmen und im Dialog Lösungen finden
Prof. Dennis Eversberg machte in seinem Vortrag klar zentrale Konfliktlinien deutlich, die unsere Gesellschaft auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft spalten. Er thematisierte dabei die unterschiedlichen finanziellen und bildungsbezogenen Hintergründe von Menschen sowie damit verbundene Machtverhältnisse und plädierte dafür, mehr Vermögen in öffentliche Infrastruktur, wie z.B. Nahverkehr und Schwimmbäder zu verlagern, statt Einzelindividuen persönlichen Reichtum zu bescheren. Auch die Partizipation aller Bürger:innen sei ein großer Hebel und unabdingbar für eine gemeinsame, nachhaltige Entwicklung. „Orte an denen guter Austausch stattfindet, sind z.B. Bürger:innenräte“, erläuterte Eversberg.
Neue Geschichten erzählen und Lagerdenken überwinden
Prof. Maren Urner brachte eine ergänzende Perspektive ein: Sie fordert, dass wir neue Geschichten erzählen müssten, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden. Sie nahm dabei Bezug auf ihr Buch „Radikal Emotional. Wie Gefühle Politik machen“. Durch emotionale Ansprache und zugängliche Bilder könne Veränderung besser vermittelt werden. Sie ermutigte die Anwesenden, ihre eigenen Gefühle und Perspektiven zu reflektieren und zu erkennen, dass Veränderung oft durch das Überwinden von tiefsitzenden Ängsten und Blockaden entsteht.
Vielen herzlichen Dank!
Der diesjährige Tag der Nachhaltigkeit konnte nur mithilfe vieler Unterstützer:innen stattfinden:
Ein großer Dank geht deshalb an all diejenigen, die sich auf den Call for Participation gemeldet und das Programm mit Infoständen, Führungen und Workshops bereichert haben. Außerdem wurde dieser Tag ermöglicht durch alle, die Räume und Equipment zur Verfügung stellten.
Der Tag der Nachhaltigkeit ist ein Kooperationsprojekt mit der (wird in neuem Tab geöffnet), der Hochschule Darmstadt (wird in neuem Tab geöffnet), der Evangelischen Hochschule Darmstadt (wird in neuem Tab geöffnet) sowie der Hessischen Landeszentrale für politischen Bildung (wird in neuem Tab geöffnet). Die Hauptorganisation lag dieses Jahr beim Stiftung Forum für Verantwortung (wird in neuem Tab geöffnet) . Büro für Nachhaltigkeit der TU Darmstadt
Eindrücke vom (wird in neuem Tab geöffnet) finden Sie letzten Tag der Nachhaltigkeit (2023) (wird in neuem Tab geöffnet). hier