Globale Energiekrise? Wir TUn etwas.

Die Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung sehen alles andere als rosig aus. Ein Grund mehr für uns an der TU Darmstadt, möglichst viel Energie zu sparen und in alternativer Energieversorgung zu denken und zu investieren. Der Faktor Mensch spielt dabei neben smarter Technik eine entscheidende Rolle: Das Nutzer*innenverhalten von rund 5.000 Mitarbeitenden und 25.000 Studierenden trägt entscheidend zur Energiegesamtbilanz der Universität bei. Mit diesem Themenspezial möchten wir alle TU-Angehörigen dabei unterstützen, unseren Energieverbrauch zu verringern – mit Tipps & Infos sowie Einblicken in den TU-Betrieb.

Unter der Leitung des Präsidiums und in Zusammenarbeit mit der zentralen Verwaltung sowie dem Energiemanagement wurde für die TU Darmstadt ein Notfallplan aufgesetzt. Informationen dazu finden Sie auf der folgenden Seite:

www.tu-darmstadt.de/energiekrise

Bitte informieren Sie sich hier auch zu tagesaktuellen Maßnahmen!

runter drehen. Die Energiesparkampagne der TU.

Aktuelle Energiedaten der TU Darmstadt – wir sind auf einem guten Weg.

Die Grafik veranschaulicht die absouten Jahresverbräuche von 2017 – 2021, die über das Contraction gedeckt werden. Die zentrale Kälteversorgung wurde erst Ende 2018 in Betrieb genommen, weshalb erst Daten ab 2019 vorliegen. Deutlich wird, dass sich der Energieverbrauch in den letzten Jahren nicht masgeblich verändert hat.
Die Grafik veranschaulicht die absouten Jahresverbräuche von 2017 – 2021, die über das Contraction gedeckt werden. Die zentrale Kälteversorgung wurde erst Ende 2018 in Betrieb genommen, weshalb erst Daten ab 2019 vorliegen. Deutlich wird, dass sich der Energieverbrauch in den letzten Jahren nicht masgeblich verändert hat.

Der Contractor kauft für die TU Darmstadt jährlich ca. 150.000 MWh Erdgas ein. Auf Grund von Anlagenverlusten bei der Umwandlung von Erdgas in die jeweilige Energieart beläuft sich der Jahresverbrauch der TU für Strom auf rund 52.000 MWh, Wärme auf rund 62.100 MWh und Kälte auf rund 8.000 MWh. Zusammen also ca. 120.000 MWh Energie. Das entspricht in etwa dem Energieverbrauch aller Haushalte einer Kleinstadt wie Griesheim.

Über 90% der Energieversorgung werden über ein Contracting, einen speziell dafür abgeschlossenen Vertrag, gedeckt. Der Contractor betreibt dafür u.a. die Energiezentrale auf dem Campus Lichtwiese und versorgt die Universität zusätzlich zu 40% mit Wärme aus dem Fernwärmenetz Darmstadt Nord, welches durch das Darmstädter Müllheizkraftwerks gespeist wird. Der Strom wird zu 75% über Blockheizkraftwerke erzeugt und mit 25% Zukaufstrom ergänzt. Neben der zentralen Energieversorgung durch den Contractor gibt es darüber hinaus weitere dezentrale Liegenschaften der TU, die über Einzelenergieverträge mit Energie versorgt werden.

Der Wärmeverbrauch der über die Energiezentrale versorgten Gebäude wird ca. alle 15 Minuten gemonitort. Die Strommengen des Contractors sind nicht gebäudescharf, die Zählerstruktur wird aber zurzeit nachgerüstet. Ziel ist es über eine digitale Zählerinfrastruktur ein möglichst engmaschiges Monitoring der Energieverbräuche aufzubauen. In der Stromversorgung kennen wir über den Contractor den Verbrauch über die Rechnungslegung auf Monatsebene, jedoch nicht über die externen Stromverträge.

2021 hat die TU 20,5ct/kWh Strom und 8,8ct/kWh Wärme gezahlt. Damit belief sich der Gesamtbetrag auf ca. 11 Mio. Euro für Strom und 5,5 Mio. Euro für Wärme im vergangenen Jahr. Für 2022 gelten noch die mit dem Contractor vereinbarten Energiepreise. Ab Januar 2023 werden die Energiekosten deutlich steigen. Bei der Stromversorgung wir von einer Verdopplung, bei der Wärmeversorgung von einer Verdreifachung ausgegangen.

  • Task Force Energie
    Während der Energiekrise im Winter 2022/23 wurde an der TU Darmstadt die Task Force Energie initiiert. Seitdem werden unter der Leitung des Kanzlers regelmäßig mit Vertreterinnen und Vertretern des Präsidiums, der Fachbereiche und der Universitätsverwaltung Strategien und Maßnahmen für die Bewältigung der energetischen Herausforderungen erarbeitet und umgesetzt.
  • Energie-Forum
    Unter der Leitung des Kanzlers treffen sich monatlich Vertretende aus den Fachbereichen, den Dezernaten, den zentralen Einrichtungen sowie die Energiebeauftragten, um Informationen zur aktuellen Energiesituation und Einsparmaßnahmen zu erhalten. Das Energie-Forum dient als Plattform für Wissenstransfer.
  • Energiebeauftragten-Netzwerk
    Das Energiebeauftragten-Netzwerk dient als Bindeglied zwischen Gebäudenutzenden und den Dezernaten (IV und V). Unter der Leitung des Energiemanagements finden regelmäßige Abstimmungstreffen mit allen TU-Energiebeauftragten statt. Im Netzwerk werden Energieinformationen zur Verfügung gestellt, energiebezogene Fragestellungen beantwortet, Einsparpotenziale identifiziert und Energiesparmaßnahmen gemeinsam entwickelt und umgesetzt sowie Best Practices ausgetauscht.

Mitmachen – mein Beitrag.

„Zu heiß? Nicht bei mir: Mit Lüften und Verschatten halte ich das Büro kühl. Am Morgen lasse ich Luft rein, mittags und nachmittags lasse ich die Rollläden runter und schließe die Fenster. Außerdem habe ich immer eine Glaskaraffe mit Minze oder Zitronenscheiben vor mir auf dem Schreibtisch stehen – so vergesse ich nicht zu trinken, erfrische mich und bekomme gleichzeitig gute Laune.“ Nora Cremille, Studentische Hilfskraft Dezernat V – Büro für Nachhaltigkeit

Drehen Sie, dort wo es möglich ist, die Thermostate auf knapp unter „3“, damit die Raumtemperatur in den Büros bei etwa 19°C liegt.
Drehen Sie, dort wo es möglich ist, die Thermostate auf knapp unter „3“, damit die Raumtemperatur in den Büros bei etwa 19°C liegt.

So einfach geht's: 15 Tipps zum Energiesparen

  1. Auch bei kurzen Pausen lohnt sich der Modus: Energie sparen (zu finden neben der Funktion „Ausschalten“). Ohne große Wartezeiten lässt sich später gut weiterarbeiten.
  1. Lesezeichen setzen, also häufig besuchte Seiten mit Bookmarks versehen, denn jede Suchmaschinen-Anfrage lässt weltweit Server auf Hochtouren laufen und dabei Strom verbrauchen! Und nutzen Sie wenn möglich alternative Suchmaschinen, zum Beispiel Ecosia. Hier werden Aufforstungsprojekte initiiert und mit jedem Klick unterstützt.
  1. E-Mail-Anhänge vermeiden, besser Dokumente auf dem Server oder der Hessenbox ablegen und nur die Verlinkung zum Dokument versenden.
  1. Ist immer eine Video-Konferenz nötig oder reicht nicht auch ein klassisches Telefonat? Absprachen klappen oft auch hervorragend ohne Face-to-Face-Gespräch und sparen jede Menge kWh.
  1. Jetzt in Ihrer Abteilung oder Arbeitsgruppe die Leuchtmittel überprüfen: Sind wirklich überall Strom sparende LED-Leuchtmittel verwendet oder werden am Arbeitsplatz noch Stromfresser mit Halogenleuchten eingesetzt? Besprechen Sie Lösungen im Team und mit ihren Vorgesetzten und kontaktieren Sie zuständige Personen (beispielsweise Hausmeister oder Sekretariate).
  1. Durchgehende Beleuchtung in Büros, Fluren und Treppenhäusern? Schalten Sie Lichter beim Verlassen der Räume sowie in den Fluren und Treppenhäusern nach Möglichkeit aus.
  1. Elektrische Geräte ausschalten oder abschaffen: Benötige ich den zweiten Bildschirm wirklich? Was ist mit dem Drucker – kann man diesen mit anderen Kolleg*innen teilen und so auf einige Geräte verzichten? Und wie sieht es mit dem Kühlschrank aus – wird er benötigt oder ist er leer und kann abgeschaltet werden? Können dezentrale Server ausgeschaltet werden, wenn sie nicht in Benutzung sind? Verschaffen Sie sich einen Überblick und besprechen Sie sich im Team und mit Vorgesetzten.
  1. Nutzen Sie den Geschirrspüler nur bei voller Beladung, das spart zusätzliche Spülgänge. Wenn notwendig, kennzeichnen Sie, dass der Geschirrspüler in Betrieb oder sauber ist und ausgeräumt werden möchte. Nutzen Sie ein Energiesparprogramm oder das Gläser-/Tassenprogramm, sofern vorhanden.
  1. Bei längeren Abwesenheiten Heizung auf knapp unter Stufe 1 runterdrehen und 10 Minuten kräftig durchlüften. So tritt warme Raumluft, die mehr Feuchtigkeit speichern kann, aus. Schimmelbildung wird so verhindert. Übrigens lohnt sich das kräftige Durchlüften auch bei Feierabend und vor dem Wochenende.
  1. Elektrische Heizgeräte sind keine Alternative, denn sie verbrauchen sehr viel Strom. Nicht an der TU geprüfte Geräte stellen darüber hinaus ein Sicherheitsrisiko dar.
  1. Die Kaffeemaschine muss nicht den ganzen Tag arbeitsbereit sein – mit den Kolleg*innen abzusprechen, wann die besten Kaffeezeiten sind, kann ein gutes Ritual werden.
  1. Steckerleisten mit Kippschalter helfen auch beim Sparen und ermöglichen schnelle Abschiede beim Verlassen des Büros, auch bei Pausen!
  1. Nicht vergessen: Computer inkl. Bildschirme ausschalten, wenn das Büro für längere Zeit verlassen wird. Auch der Ruhemodus erfüllt diese Funktion, ermöglicht aber wieder schnellen Zugriff bei der Wiederkehr aus der Pause.
  1. Treppen gehen und denjenigen die Nutzung des Aufzugs überlassen, die nicht anders können. Bewegung zwischendurch tut dem Kreislauf gut und spart sehr viel Strom.
  1. Regelmäßig gemeinsame Rundgänge durch Labore, Werkstätten und Versuchshallen und dabei schauen, wo und wie sich Energie einsparen lässt, z.B. Maschinenlaufzeiten minimiert werden können, bringt richtig viel. Eine Sichtung und Auswertung fördern an dieser Stelle das individuelle Potential ans Tageslicht. Nach internen Rücksprachen sollten Maßnahmen dann natürlich auch von allen (!) umgesetzt werden.

…noch mehr Energiespar-Tipps für's Büro & Zuhause

Förderung & Unterstützung für Ihr Zuhause

Wussten Sie schon, …

…, dass die Stadt Darmstadt (wird in neuem Tab geöffnet) sowohl kleine als auch große Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte aber auch Unternehmen fördert?

…, dass Sie sich ein Strommessgerät bei der Verbraucherzentrale Hessen (wird in neuem Tab geöffnet) leihen können, um den Stromverbrauch Ihrer Haushaltsgeräte zu prüfen? Darüber hinaus können Sie sich dort auch beraten lassen.

…, dass sie eine kostenlose Initialberatung als Eigentümer*in von Wohngebäuden in Darmstadt in Anspruch nehmen können? Infos dazu finden sie unter Modernisierungskonvoi 2022 (wird in neuem Tab geöffnet).

Das TUn wir im Betrieb – eine Projektauswahl

Für einen klimabewussten und intelligenten Umgang mit den gegebenen Ressourcen geht die TU Darmstadt bereits seit einigen Jahren neue Wege. Die Anfänge einer großflächigen Nutzung des Regenwassers am Campus Lichtwiese gehen sogar bis 1993 zurück. Wir stellen drei Projekte für eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Campusbewirtschaftung vor, die zum Teil bereits Alltag an der TU sind.

Und gemeinsam TUn wir noch viel mehr:

Im Nachhaltigkeits-Kompass, dem dynamischen Nachhaltigkeitsbericht der TU Darmstadt, finden Sie weitere spannende Projekte und Aktivitäten zum Thema im Handlungsfeld Wissenschaft und Betrieb.

Zu den Handlungsfeldern Wissenschaft & Betrieb (wird in neuem Tab geöffnet)