Karl-Plagge-Haus
Standort: Stadtmitte, Gebäude S1|22
04.05.2017
Der Neubau auf dem Gelände der ehemaligen „Stöferlehalle“ vereint in sich scheinbar widersprüchliche Funktionen: Während in den oberen Stockwerken Büroflächen für das universitäre Rechenzentrum und die Informatik geschaffen wurden, haben im Sockel Kultur und Café ein neues Zuhause bekommen.
Lange Zeit waren die einzelnen Abteilungen des hochschuleigenen Rechenzentrums über weite Teile der Stadt verstreut. In dem Neubau an der Alexanderstraße wurden sie nun zusammengeführt. Darüber hinaus konnte die ehemalige Brachfläche um die Stöferlehalle ganz im Sinne der städtischen Nachverdichtung einer effizienten Hochschulnutzung auch für die Studierenden zugeführt werden, etwa durch ein neues Lernzentrum.
Baubeschreibung und Nutzung
Das neue Gebäude fügt sich mit seinen viereinhalb oberirdischen Geschossen selbstbewusst aber dennoch respektvoll in die Nachbarbebauung ein. Das Erdgeschoss und ein weiteres Untergeschoss bilden einen homogenen sandfarbenen Sockel, während der Großteil der Fassade von einem gleichmäßigen Raster aus bronzefarbenen Metallelementen geprägt ist, das engmaschig durch raumhohe Fensteröffnungen durchbrochen wird. Das Gebäude ist durch ein Halbgeschoss auf dem Dach rückseitig zur Mensa gestaffelt. Auf dessen Dachfläche setzt ein optischer Filter das Material der Fassade fort und verbirgt geschickt die notwendige Haustechnik des Gebäudes. Die Dachflächen auf dem Gebäude sind extensiv begrünt.
Jeder Quadratmeter zählt
Parterre finden sich zur Straßenfront das öffentliche Café „221qm“ und im rückwärtigen, ruhigeren Bereich das Lernzentrum für Studierende mit rund 30 Plätzen. Beide Bereiche sind über eine Brücke direkt mit dem zentralen Campus verbunden. Im Untergeschoss stehen dem studentischen Kulturbetrieb „806qm“ (ehemals „603qm“) zwei große Säle mit einem gemeinsamen Foyer zur Verfügung. Das Foyer hat einen eigenen Zugang zum Innenhof. Eine breite Rampe auf der anderen Seite ermöglicht die direkte Erschließung der Veranstaltungsräume von der Alexanderstraße. Die dreieinhalb oberen Etagen bieten Platz für das Hochschulrechenzentrum (HRZ) sowie den Fachbereich Informatik mit dem Fachgebiet „Scientific Computing“.
Zahlen und Fakten
Bauherrin:
Technische Universität Darmstadt
Dezernat V – Baumanagement und Technischer Betrieb
Zuständigkeit: Referat V D
Planung:
Lengfeld & Wilisch, Architekten BDA, Darmstadt
Baukosten: 14,4 Mio. €
Bauzeit: 04/2015 – 05/2017
Einweihung: 04. Mai 2017
Nutzfläche: 3.850 m²