Gerhard-Pahl-Zentrum

Standort: Lichtwiese, Gebäude L1|10

22.06.2017

Für die räumliche Zusammenführung des Fachbereichs Maschinenbau an der Lichtwiese und die Vernetzung verschiedener Fachgebiete steht nun ein neues Lehrzentrum im Maschinenbauquartier für Forschung und Lehre zur Verfügung.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Prozesslernfabrik und zum Institutsgebäude des Fachbereichs hat sich eine Brachfläche in kurzer Zeit zu einem modernen Forschungs- und Lernort gewandelt. Das Gebäude definiert dabei die östliche Quartiersmitte neu – entsprechend der geplanten baulichen Entwicklung an der Lichtwiese.

Baubeschreibung und Nutzung

Auf einer ehemaligen Parkplatzfläche in direkter Umgebung der denkmalgeschützten 1970er-Jahre-Bauten des Fachbereichs Maschinenbau fügt sich der lang gestreckte Neubau in Ost-West-Richtung passgenau in den Bestand ein, wahrt dabei aber zugleich ein eigenständiges Erscheinungsbild. Die Fassade ist durch großformatige Sichtbetonfertigteile geprägt, die mit einem vertikalen Rillenmuster versehen sind. Durch die versetzte Anordnung verschwinden die Stoßfugen nahezu und es entsteht eine homogene Fläche, die sich durch in einem Stück gefertigte Eckelemente nahtlos um den Baukörper legt. Groß dimensionierte Fensterflächen insbesondere auf der Nordseite schließen bündig mit der Fassade ab und sorgen für gute Belichtung.

Erschließung und Innenraumgestaltung

Auf der südlichen, zur neuen Quartiersmitte gerichteten Fassade findet sich die zurückgesetzte mit Metallpaneelen verkleidete Kern- und Erschließungszone des Gebäudes. Der Neubau nimmt Büro- und Sozialräume, einen Schulungsraum mit Werkstatt für bis zu 25 Personen, vier PC-Poolräume mit bis zu 320 Arbeitsplätzen und eine frei unterteilbare Multifunktionshalle im Norden mit Sichtbezug zu den Laboren auf. In der Mitte der Kernzone befindet sich der Eingang mit Foyer, von dem aus die drei Geschosse sowie die Halle zugänglich sind. Die Oberflächen der Innenräume sind in hellen Tönen und Sichtbeton nüchtern und funktional gehalten. Partielle Holzverkleidungen und Farbflächen in kräftigem Orange sorgen für eine ansprechende Auflockerung.

Maximale Flexibilität

Die Multifunktionshalle wird von einem wannenförmigen Dach überspannt, das die gebäudetechnischen Anlagen aufnimmt, so dass sie von außen unsichtbar und die klare Form des Baukörpers erhalten bleiben. Ein die gesamte Halle überspannendes Oberlicht bildet eine Fuge zwischen Kernzone und Halle an und versorgt den Bereich zusammen mit der riesigen Fensterfront über den Hallentoren im Norden mit viel Tageslicht. Der mittlere Hallenbereich wird von einer Kranbahn überspannt und bietet Platz für die notwendige Einhausung mehrerer Prüfstände. Die erforderlichen Anschlüsse sind ringförmig angeordnet und erlauben so jederzeit eine flexible Anordnung von Anlagen im Inneren der Halle.

Mit der Benennung des Lehrzentrums für Maschinenbau als „Gerhard-Pahl-Zentrum“ würdigt die TU Darmstadt posthum die wissenschaftlichen Leistungen sowie das Engagement für die wissenschaftliche Lehre des ehemaligen Professors für Maschinenelemente.

Zahlen und Fakten

Bauherrin:
Technische Universität Darmstadt
Dezernat V – Baumanagement und Technischer Betrieb

Zuständigkeit: Referat V B

Planung: ksg Architekten und Stadtplaner, Köln/Leipzig

Baukosten: 13,3 Mio. €

Bauzeit: 09/2015 – 04/2017

Einweihung: 22. Juni 2017

Nutzfläche: 2.750 m²

Weiterführende Links

Pressemitteilung zum Gerhard-Pahl-Zentrum:
Konzentration erwünscht (Einweihung, Meldung vom 22.06.2017)

Zur Webcam:
Gerhard-Pahl-Zentrum (im Hintergrund)