Historisches Maschinenhaus
Standort: Stadtmitte, Gebäude S1|05
08.02.2013
Die Verlagerung der Energieversorgung auf die Lichtwiese ermöglichte der Universität den Umbau des denkmalgeschützten Maschinenhauses zum modernen Hörsaal- und Seminargebäude. Seit der Fertigstellung des Blockheizkraftwerks auf der Lichtwiese dient nur noch ein Drittel des 1904 im Rahmen der ersten Erweiterung der TU von Georg Wickop erbaute Maschinenhaus der Verteilerinfrastruktur für Strom, Wärme und Kommunikation.
Das ehemalige Maschinenhaus war ursprünglich für die Versorgung der TU Darmstadt mit elektrischer Energie und Wärme errichtet worden und diente zugleich als Maschinenbaulaboratorium. Als 2001 das Blockheizkraftwerk auf der Lichtwiese fertiggestellt wurde, verlor das Maschinenhaus nebst Kesselhaus seine ursprüngliche Funktion als Versorgungsgebäude.
Baubeschreibung und Nutzung
Gemäß der Neukonzeption wurde der Industriebau zunächst entkernt und im Inneren eine Zwischendecke eingezogen. Im Obergeschoss findet so ein Hörsaal mit 372 Plätzen seinen Raum, dessen Stuhlreihen unter dem Giebel des tonnenförmigen Dachs Platz finden. Parterre sind drei große Seminarräume entstanden, die nach Bedarf zusammengeschaltet und für Veranstaltungen flexibel genutzt werden können. Die Haupterschließung der Räume erfolgt über den repräsentativen Treppenraum am Ostende des Gebäudes, dessen Zugang zur Magdalenenstraße gelegen ist.
Option für weitere Lehr- und Lernräume
Die neue Nutzung wird insbesondere den steigenden Studierendenzahlen und dem damit dringend benötigten Raum für Forschung und Lehre gerecht. Lediglich ein Teil des Gebäudes wird weiterhin für die Verteilerinfrastruktur des Campus Stadtmitte genutzt. Eine Verlegung der Stromversorgung außerhalb des Gebäudes ist angedacht, so dass die verbliebenen Flächen ebenfalls für den Hochschulbetrieb umgebaut und saniert werden können.
Ein Industriedenkmal für Forschung und Lehre
Die Zäsur in der Gebäudenutzung ermöglichte erst die Umnutzung zu einem Hörsaal- und Seminargebäude, das zugleich den Charakter des ehemaligen Kraftwerkbaus als hochrangiges Einzeldenkmal und auch die Baukunst des vergangenen Jahrhunderts und die Geschichte der damaligen Technischen Hochschule dokumentiert und respektiert. Im Rahmen der Fassadensanierung wurde der Bauschmuck aus der Entstehungszeit aufgearbeitet und bleibt so als Teil des hochwertigen Industriedenkmals erhalten.
Zahlen und Fakten
Bauherrin:
Technische Universität Darmstadt
Dezernat V – Baumanagement und Technischer Betrieb
Zuständigkeit: Referat V C
Planung:
Entwurf und Genehmigungsplanung:
Bierbrauer Hoff Planungsgesellschaft mbH, Mainz
Werkplanung und Bauleitung:
K+H Architekten und Generalplaner GmbH, Stuttgart
Baukosten: 7,9 Mio. €
Bauzeit: 07/2011 – 01/2013
Einweihung: 08. Februar 2013
Nutzfläche: 1.968 m²