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Forschungszentrum ­Cybersicherheit und ­Privatheit

Standort: Stadtmitte, Gebäude S2|20

2020/06/18

Für die zukunftsweisende Forschung im Bereich der IT-Sicherheit im Profilthema “Cybersicherheit und Privatheit: Sustainable Security, Privacy and Safety” wurde das Zentrum für IT-Sicherheit am Kantplatz neu errichtet. Der Bau steht dabei auch für ein Stück Stadtreparatur in der bewegten Geschichte des Martinsviertels und auch der ehemaligen Technischen Hochschule.

Der von Bund und Ländern sowie der TU finanzierte Bundesforschungsbau gewährleistet die Zusammenführung der Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen an einem Ort, um innovative Lösungen für Problemstellungen im Bereich Datenschutz und Datensicherheit effektiv und wirtschaftlich erarbeiten zu können. In den neuen Räumlichkeiten wird das zuvor in der Stadt zerstreute Institut zusammengeführt und in diesem Zuge auch mit der erforderlichen technischen Infrastruktur ausgestattet.

Baubeschreibung und Nutzung

Dem Neubau ging ein europaweiter Realisierungswettbewerb mit einem anspruchsvollem Katalog an architektonischen, aber auch funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen voraus. Der entstandene Baukörper unterscheidet sich in seiner klaren, modernen Architektursprache deutlich von den teils historischen Nachbarquartieren am Kantplatz, fügt sich aber dennoch durch die Aufnahme verschiedener architektonischer Bezüge geschickt in die Umgebung ein. Der Bau gleicht im Grundriss zwei ineinander geschobenen Rechtecken, die an ihrer Schnittstelle einen hellen, luftigen Innenhof entstehen lassen. Während die oberen Geschosse umlaufend miteinander verbunden sind, ist das zurückgesetzte und lichte Erdgeschoss zweigeteilt, so dass der Innenhof diagonal durchquert werden kann. Das Gebäude wird barrierefrei vom Innenhof über die zwei Treppenräume an den jeweils gegenüberliegenden Ecken des Innenhofs erschlossen.

Eine Hülle aus feinen bronzefarbenen Metallplatten fasst den Komplex, die den Bau trotz strenger orthogonaler Gliederung der Geschoss- und Fensterbänder elegant und zurückhaltend erscheinen lassen. Helle Wände, Parkettboden in den repräsentativen Bereichen und dominierendes Fensterbänder aus Massivholz im Innenraum lassen eine warme und aufgeräumte Atmosphäre im Gebäude entstehen.

E-Campus für die Stadtmitte

Die Büros, Labore und Seminarräume werden künftig von sechs im interdisziplinär aufgestellten Profilthema Cybersicherheit und Privatheit beteiligten Forschungsgruppen genutzt. Im Untergeschoss beherbergt das Gebäude statt einer Tiefgarage einen Electronic Campus (Serverstandort). Dieser bietet den Platz und die Infrastruktur für 46 neue Server-Racks und dient der Forschungsgruppe selbst, aber auch den anderen Fachbereichen des Campus Stadtmitte als Serverfläche.

Städtebaulicher Kontext

Mit dem Neubau konnte das Areal nördlich des Kantplatzes reurbanisiert und das Quartier in Form und Funktion deutlich aufgewertet werden. Mit dem Einbezug und Erhalt der historischen Wegeverbindung, der ehemaligen Arheilger Straße, findet nicht zuetzt auch ein Stück Stadtreparatur statt. Der Weg kann weiterhin fußläufig oder mit dem Fahrrad auch von der Öffentlichkeit genutzt werden und folgt so dem Konzept des Campus der kurzen Wege und des fließenden Übergangs in anliegende Quartiere. Im Bereich der Außenanlagen im Innenhof und an der Rückseite des Gebäudes wurden in unmittelbarer Nähe zum Kantplatz neue öffentliche Aufenthaltsflächen zum Verweilen angelegt. Eine Zisterne für anfallendes Regenwasser im Erdreich dient zudem der Versorgung der neuen Grünanlagen.

Bauherrin:
Technische Universität Darmstadt
Dezernat V – Baumanagement und Technischer Betrieb
Zuständigkeit: Referat V D
Planung: ArGe Architekten, Waldkirch
Baukosten: 20,1 Mio. €
Bauzeit: 04/2017 – 12/2019
Einweihung: 12. Mai 2022
Nutzfläche: 2.100 m²