DWA Klimapreis 2025 für die TU Darmstadt

Dritter Platz für die Regenwasserbewirtschaftung am Campus Lichtwiese!

16.09.2025 von

Die TU Darmstadt kann sich über eine weitere Auszeichnung für ihre nachhaltige Campusentwicklung freuen: Auf den „WasserTagen“ in Berlin nahm die Leitung des Baudezernats am 15. September 2025 den Klimapreis 2025 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) feierlich entgegen.

Projekt mit Leuchtturmcharakter: Anja Einsiedler, Leiterin des Dezernats V und Felix Horst, stellv. Referatsleiter des Technischen Betriebs (V F), nehmen den Klimapreis 2025 für die TU Darmstadt, flankiert vom DWA-Päsidenten Prof. Dr. Uli Paetzel und Bundesgeschäftsführerin Dr.-Ing. Lisa Broß, entgegen.

Im Rahmen der Tagungsveranstaltung, die Bundesumweltminister Carsten Schneider eröffnete, wurden alle drei Gewinnerprojekte mit einem Kurzvideo (s.u.) vorgestellt und der Klimapreis-Pokal der DWA an die Preisträger:innen feierlich übergeben. Ausschlaggebend für die Prämierung der TU Darmstadt sei für die Jury der DWA insbesondere das innovative Regenwassermanagement am Campus Lichtwiese gewesen. Sie zeigte sich beeindruckt von der intelligenten Kombination aus Versickerung, Brauchwassernutzung und Begrünung, die über die Substitution von Trinkwasser hinaus sowohl die Grundwasserneubildung fördere, das Mikroklima verbessere und gleichzeitig zur Erhaltung und Aufwertung des Ortes als Naherholungsgebiet auf der Lichtwiese für alle Bürger:innen beitrage. Nichtzuletzt stünden die Investitionen zur Umsetzung einer solchen Anlage in einem außergewöhnlich guten Verhältnis zum vielfältigen Nutzen.

Nachhaltige Regenwassernutzung

Die TU Darmstadt betreibt bereits seit 1993 eine Brauchwasseranlage, die allerdings bis zur Erweiterung noch mit künstlicher Filterung und in deutlich kleinerem Umfang betrieben wurde. Mit dem Ausbau wurden nicht nur notwendige technische Modernisierungen vorgenommen, sondern mit dem neuen Konzept auf eine naturbasierte Maßnahme umgestellt. Nun wird das Regenwasser auf einer drei Mal so großen Fläche (15.000 m²) infiltriert und dabei auf natürliche Weise gereinigt. Die Messungen zeigen, dass das entnommene Wasser eine hervorragende Qualität aufweist und nur aufgrund strenger Richtlinien geringfügig nachbehandelt werden muss.

Konzept, Planung und Umsetzung verantwortet der Technische Betrieb des Baudezernats der TU Darmstadt. Ziel ist es, perspektivisch nahezu 100 % des Niederschlags von Gebäuden und Außenflächen vor Ort aufzufangen und zu versickern, während ein Teil des Wassers im Grundwassermanagement ressourcenschonend als Brauchwasser genutzt wird.

Kurzclip der DWA zur Regenwasserbewirtschaftung auf der Lichtwiese

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Dieses Kurzvideo und die der beiden anderen Preisträger:innen des Klimapreis 2025 finden Sie auch im Youtube-Kanal der DWA. (wird in neuem Tab geöffnet)

Grundlagenforschung zu Wasserknappheit und Verbesserung der Biodiversität

Neben dem Fokus auf die Einsparung von Trinkwasser und die Nutzung natürlicher Prozesse von Ökosystemen für die Aufbereitung von Regenwasser wird das Projekt von verschiedenen Fachbereichen der Universität wissenschaftlich begleitet. So forscht das Fachgebiet Hydrogeologie des Fachbereichs für Angewandte Geowissenschaften unter der Leitung von Prof. Christoph Schüth mit Schwerpunkt auf die künstliche Anreicherung von Grundwasser.

Darüber hinaus wurden die Flächen vom Fachbereich Biologie, geleitet von Prof. Andreas Jürgens, im Rahmen eines Projektes zu Biodiversitätswiesen am Campus untersucht, um den Ausgangsbestand der Flora im Bereich der Sickerfelder zu erheben und Maßnahmen zur Steigerung der Artenvielfalt abzuleiten. Die wechselfeuchten Bereiche bieten großes Potential bei entsprechender Pflege, die Vielfalt von Pflanzen und Insekten am Campus Lichtwiese zu stärken.

Interdisziplinarität als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung

Das Projekt der Regenwasserbewirtschaftung zeigt eindrücklich, wie sehr sich eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit für die Universität selbst und darüber hinaus bezahlt macht. Während die Maßnahme den Betrieb der TU Darmstadt deutlich verbessert und ihre Resilienz steigert, können durch die Forschung zu künstlicher Grundwasseranreicherung wichtige Erkenntnisse für die globale Anwendung gewonnen werden. Eine Maßnahme mit ebenfalls großem Erfolg und Strahlkraft ist das Bundesforschungsprojekt EnEff:Stadt Campus Lichtwiese (wird in neuem Tab geöffnet), dass sich mit quartiersübergreifender, effizienter Energieversorgung auseinandersetzt.

Was ist der DWA-Klimapreis und wofür wird er verliehen?

Mit dem Klimapreis würdigt die DWA herausragende Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Schirmherr ist der bekannte Dipl.-Meteorologe und Klimaexperte Sven Plöger. Im Fokus des DWA-Klimapreises stehen Projekte, die zeigen, wie technische Innovation, Wirtschaftlichkeit und ökologische Verantwortung erfolgreich zusammenspielen können – und wie die Wasserwirtschaft aktiv zum Klimaschutz und zur Bewältigung des Klimawandels beiträgt.

Die DWA zeichnet mit dem Klimapreis ausschließlich realisierte Maßnahmen mit Leuchtturmcharakter aus. Die mit den Projekten verbundenen Maßnahmen müssen innovativ und übertragbar sein, um auch in anderen Regionen oder Siedlungen realisiert zu werden. Leuchtturmprojekte stehen für die großartigen Möglichkeiten – Klimaschutz und Klimaanpassung müssen aber in die Fläche kommen.

direkt zum DWA-Klimapreis (wird in neuem Tab geöffnet)

Wer ist die DWA?

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

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