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Grüner Campus

Campusgestaltung in Zeiten von Klimawandel und Biodiversitätskrise

2023/11/24

Das Projekt „Grüner Campus“ des Büros für Nachhaltigkeit soll die Klimaresilienz, Biodiversität und Aufenthaltsqualität am Campus der TU stärken. Das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) geförderte Projekt verfolgt Ansätze für die verschiedenen Standorte der TU. Im Mittelpunkt stehen dabei Pilotprojekte, die partizipative Einbindung von TU-Angehörigen sowie die Bewusstseinsbildung für Umweltthemen.

Für einen klimaresilienten und lebenswerten Campus Lichtwiese braucht es vielfältige Lebensräume, Regulierung des Mikroklimas und neue Lösungen.

Hintergrund

Der Klimawandel macht Extremwetterereignisse wie Regenfälle, Dürren oder Hitzewellen immer wahrscheinlicher. Gleichzeitig gibt es einen Verlust der biologischen Vielfalt. Diese beiden globalen Herausforderungen betreffen auch den Campus der TU als stadtnahes bzw. städtisches Ökosystem.

Es braucht neue und vielfältige Lösungen, um die TU-Standorte auch in Zukunft lebenswert zu halten: Zum einen naturnahe Grünflächen, die Mehrwert für Mensch und Natur bieten, zum anderen naturbasierte Lösungen, die die Auswirkungen von Extremwetterereignissen mindern und Pilotprojekte, die Neues ausprobieren. Im Projekt „Grüner Campus“ soll partizipativ an solchen Lösungen gearbeitet werden. TU-Mitarbeiter:innen und Studierende werden eingebunden, um in verschiedenen Teilprojekten ihren „Grünen Campus“ umzusetzen.

Dr. rer. nat. Deniz Uzman,
Büro für Nachhaltigkeit

Der Schutz von Biodiversität und der Einsatz naturbasierter Lösungen im Kleinen und im Großen sichert uns auch zukünftig ein gutes Leben. Mit dem Projekt möchten wir Verantwortung übernehmen, Bewusstsein schaffen und einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gehen.

Picture: Paul Abendschein

Projektvorstellung

Das Projekt „Grüner Campus“ besteht aus kleinen und größeren Teilprojekten, die sich an der Schnittstelle von Biodiversität, Klimaresilienz und Aufenthaltsqualität bewegen. Mit vielen kleinen und großen Bausteinen sollen diese Themen in der Campusgestaltung gestärkt werden.

Teilprojekte – eine Übersicht aktueller und zukünftiger Themen:

Schaffen und Aufwerten von Lebensräumen

Schön und nützlich zugleich: Eine Saat-Esparsette mit Erdhummel.
Schön und nützlich zugleich: Eine Saat-Esparsette mit Erdhummel.

An unseren verschiedenen Campus-Standorten möchten wir die Biodiversität stärken und Lebensraum für Wildpflanzen, Insekten, Vögel und andere Artengruppen schaffen. Die Vielfältigkeit der Standorte gibt Raum für unterschiedliche Ansätze, die umgesetzt und erprobt werden sollen. Neben der biodiversitätsfördernden Mahd von Grünflächen werden auch andere Maßnahmen wie die naturnahe Gestaltung von Außenanlagen oder Artenschutzmaßnahmen wie das Anlegen von Vogelhecken oder Reptilienburgen geprüft. Bereits bestehende Lebensräume sollen gefördert und sichtbar gemacht werden. Weiterhin organisiert das Büro für Nachhaltigkeit regelmäßige Pflanz- und Pflegeaktionen für die Waldflächen auf dem TU-Gelände.

Essbarer Campus

Ein Teilprojekt ist der „Essbare Campus“. Als Verbindungsstück zwischen urbaner Biodiversität und der Aufenthaltsqualität können städtische Gärten den Campus attraktiver für Menschen und Tiere machen. Dazu plant das Büro für Nachhaltigkeit unter anderem ein Hochbeet-Projekt zum gemeinschaftlichen Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern.

Frisches Gemüse aus dem Hochbeet: So oder ähnlich könnte das partizipative Projekt an der Lichtwiese aussehen.
Frisches Gemüse aus dem Hochbeet: So oder ähnlich könnte das partizipative Projekt an der Lichtwiese aussehen.

Grüne Seminarräume

Zukünftig einen Platz im Grünen buchen, statt in der Bibliothek?
Zukünftig einen Platz im Grünen buchen, statt in der Bibliothek?

Eine weitere Lösung zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sind nachhaltige Lehr- und Lernräume im Freien. Sie sollen Orte der lebendigen Begegnung für Studierende und Mitarbeitende werden. Während entsprechende Umgestaltungsmaßnahmen Mikroklima und Biodiversität vor Ort fördern, tragen frische Luft und verbessertes Umfeld zu besserem Wohlbefinden und Konzentration beim Menschen bei. So kommen in diesem Teilprojekt auch Begrünungs- und Biodiversitätsaspekte zum Tragen. Derzeit arbeitet das Büro für Nachhaltigkeit gemeinsam mit der hochschuldidaktischen Arbeitsstelle und dem Fachbereich Architektur an neuen Konzepten für solche Seminarräume. Dabei sind Studierende stark in die Entwurfsentwicklung eingebunden.

Lösungen gegen urbane Überhitzung

Studienprojekt des Fachbereichs Architektur aus dem Jahr 2020: Der Entwurf zeigt einen möglichen Ansatz zur Verbesserung des Mikroklimas im Bereich versiegelter Flächen.
Studienprojekt des Fachbereichs Architektur aus dem Jahr 2020: Der Entwurf zeigt einen möglichen Ansatz zur Verbesserung des Mikroklimas im Bereich versiegelter Flächen.

Hitzeinseln im innerstädtischen Bereich entstehen in erster Linie durch die Versiegelung von Flächen, die durch den fortschreitenden Klimawandel noch verstärkt werden. Dem kann durch intelligente Stadtplanung entgegengewirkt werden.

Es wird davon ausgegangen, dass die Oberrheinebene in Zukunft zu einer der heißesten Gegenden Deutschlands gehören und stark von Extremwetterereignissen betroffen sein wird.1 Im Projekt „Grüner Campus“ sollen innovative Lösungen zur Verbesserung des Mikroklimas am Campus entwickelt und erprobt werden: So können grüne, schattenspendende Orte selbst bei weiterer Erhitzung der Region für eine bessere Aufenthaltsqualität sorgen.

1 Quelle: Stadt Darmstadt / Umweltbundesamt (UBA) “Klimakrise lokal” (opens in new tab)

Externe Expertise

Um die Themen Klimaresilienz und Biodiversität in der Freiflächenentwicklung an der TU zu stärken, unterstützt das Büro für Nachhaltigkeit den Campusbau und -betrieb mit der Konzeption und Vergabe verschiedener Fachgutachten unter anderem zu den Themen wassersensible Campusgestaltung, Überflutungsschutz und Reduzierung von Lichtemissionen.

Mitmachen erwünscht!

Das Büro für Nachhaltigkeit organisiert im Rahmen des Projekts „Grüner Campus“ auch verschiedene Workshops, um Wissen zu vermitteln und gemeinsam aktiv zu werden. So ist beispielweise ein Workshop zum Bau von Nisthilfen und Reptilienburgen denkbar. Wünsche zu bestimmten Workshop-Themen werden gerne entgegengenommen.

Eckdaten zum „Grünen Campus“

Projektlaufzeit

01/2022 – 12/2025

Projektteam

Dr. rer. nat. Deniz Uzman,
Dipl.-Volkswirtin Kirsten Freier,
Sonja Berisha B.Sc. (Studentische Mitarbeiterin)

Förderlinie

Innovations- und Strukturentwicklungsbudget 2021 bis 2025 des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (opens in new tab) (HMWK)

Wenn Sie Rückfragen, Anregungen oder Wünsche zum Projekt „Grüner Campus“ haben, wenden Sie sich gerne an unser Team unter .