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Aus 4 mach 2 – mehr Grün am Campus Lichtwiese­

Nachhaltige Neugestaltung der Eugen-Kogon-Straße abgeschlossen

2024/08/27 by

Bahn frei heißt es seit einigen Wochen wieder auf der Eugen-Kogon-Straße, der Hauptzufahrt zum Campus Lichtwiese. Als ein Baustein in der nachhaltigen Gesamttransformation des Campus hat die TU Darmstadt ihre zentrale Zufahrt von vier auf zwei Autospuren zurückgebaut und Platz für Wiese, Bäume und Insekten geschaffen.

Viel mehr Grün für die Lichtwiese und dennoch ausreichend Verkehrsfläche für PkW, Bus & Co. sind die zentralen Ergebnisse der neugestalteten Campuszufahrt.

Die autogerechte Stadt – ein Auslaufmodell

Die Eugen-Kogon-Straße ist nach 50 Jahren intensiver Nutzung als Hauptzufahrt zum Campus Lichtwiese schon länger sanierungsbedürftig gewesen. Sie entstand in einer Zeit, in der die autogerechte Stadt das Maß der Dinge war. Aus heutiger Sicht ist die Zufahrt völlig überdimensioniert errichtet worden. Erst recht in Zeiten der Mobilitätswende, in denen das Auto nur eines von vielen Fortbewegungsmitteln darstellt.

Für die Umgestaltung wurde die Ausfahrtspur mit Parkstreifen (eh. zweite Spur) von der ETA-Fabrik bis kurz vor den Breslauer Platz vollständig zurückgebaut. Die ehemalige Zufahrtspur einschließlich Parkstreifen bilden nun die neue Aus- und Einfahrt zum Campus.

Grüner, sicherer, klimabeständiger

Mit dem Rückbau der beiden östlichen Fahrspuren hat die TU die Chance genutzt, in den Bereichen Infrastruktur, Klimaanpassung und Biodiversität verschiedenste Maßnahmen zu realisieren. Diese reichen von der Verkehrsberuhigung durch die schmalere Fahrbahn und damit bessere Einhaltung des Tempolimits von 30 km/h, über den Ausbau der technischen Infrastruktur in Richtung Botanischer Garten bis hin zur Realisierung eines Überflutungsschutzes für das angrenzende Stadtgebiet sowie die Pflanzung von neuen Bäumen und Sträuchern auf dem neu ausgesäten Landschaftsrasen mit Kräuteranteil.

Weitere positive Effekte: Ersparnis von Sanierungskosten, denn Belag und Unterbau hätten turnusmäßig zur Beseitigung von Setzungen und Rissen erneuert werden müssen. Mit der Versickerung von weiteren bis zu 1.200 m³ Regenwassers pro Jahr über die entsiegelte Fläche wird zudem das Grundwasser angereichert und das städtische Kanalsystem entlastet.

Dipl.-Ing. Ariane Rössler,
Leitung Referat V B – Baumanagement

Mit der Umgestaltung der Eugen-Kogon-Straße setzt die TU ein sichtbares Zeichen für die Mobilitätswende: Weniger Auto, mehr Grün, besseres Mikroklima – für alle Bürger:innen der Stadt.

Picture: Paul Abendschein

Nachhaltige Transformation des Campus Lichtwiese

Neben der kürzlich erweiterten Regenwasserbewirtschaftungsanlage ist auch der Rückbau der Eugen-Kogon-Straße ein Baustein in der Gesamttransformation des Quartiers hin zu einem “menschengerechten” und klimaangepassten Campus. Beide Maßnahmen wurden im Gesamtkontext bereits mehrfach ausgezeichnet: Den hessischen Staatspreis in der Kategorie “Grün-blaue Infrastruktur” erhielt die TU in 2023 insbesondere mit dem Argument der Veränderung vom “monofunktionalen Lernort zu einem multicodiert genutzten Lern-, Lebens- und Erholungsraum”. Ebenfalls schaffte es das Gesamtprojekt Lichtwiese auf die Shortlist des Deutschen Städtebaupreises 2023. Konkret für den Rückbau und die Umgestaltung der Zufahrt verlieh die Stadt Darmstadt der TU den Klimapreis 2023 als Sonderpreis.

Maßnahmen im Überblick

  • Entsiegelung von rd. 1.500 m² Fläche / Rückbau von ca. 300 m Straße
  • Ausbau technischer Infrastruktur (Leerrohrtrasse zur besseren Vernetzung mit dem Standort Botanischer Garten)
  • Herstellung einer Halte- und Infobucht am Campuseingang als Teil des neuen Leit- und Orientierungssystems – zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Vermeidung von Suchverkehr
  • Neue Sicherheitsbeleuchtung mit LED-Technik – dabei Erhalt der Leuchtmasten des ehemaligen Mittelstreifens
  • Herstellung eines Überflutungsschutzes durch einen Wall und durch Polder an der nordwestlichen und nordöstlichen Grundstücksgrenze – zum Schutz der angrenzenden städtischen Bebauung
  • Neuanlage eines Landschaftsrasens mit Kräutereinsaat auf der entsiegelten Fläche – zur Verbesserung des Mikroklimas vor Ort und zur natürlichen Versickerung vob nis zu 1.200 m³/a anfallenden Regens
  • Pflanzung von 55 neuen Bäumen und zahlreichen Sträuchern auf der neuen Wiese
  • Gesamtkosten: 1,58 Mio. €

Weitere Infos zum Thema?

Im Nachhaltigkeits-Kompass , dem dynamischen Nachhaltigkeitsbericht der TU Darmstadt, finden Sie weitere spannende Projekte und Aktivitäten an der Universiät.

Passt thematisch dazu im Handlungsfeld Betrieb: Bereiche Ressourcenmanagement , Mobilität , Treibhausgasemissionen und Campusgestaltung – Liegenschaften, Bau, Freiflächen